Großes Interesse an "Gesundheit ohne Grenzen"

11. Oktober 2022

Besuch des Begleitausschusses des Programms Interreg VA

Eine hochrangig besetzte Kommission konnte Rektor Markus Müller Ende September, im Naëmi-Wilke-Stift begrüßen. Die 17 Delegationsteilnehmer aus dem brandenburgischen Ministerium für Finanzen und Europa sowie der Euroregion Spree-Neiße-Bober diesseits und jenseits der Neiße und der Wojewodschaft Lubuskie interessierten sich für Projekte der deutsch-polnischen Zusammenarbeit, speziell für das Projekt “Gesundheit ohne Grenzen in der Eurostadt Guben-Gubin“ und die zweisprachige Ausrichtung des Hauses.

Im Rahmen des Projektes wurden unterschiedliche Maßnahmen durchgeführt und organisiert: u.a. Sprachkurse für Mitarbeitende, ein mehrsprachig ausgerichtetes Wegeleitsystem, grenzüberschreitende Begegnungen der Mediziner Fachworkshops und Studienreisen in andere Grenzregionen. Ende vergangenen Jahres wurde das Internationale Patientenbüro gegründet, in dem ausländische Patienten kompetente und konkrete Hilfestellung erhalten – von der Frage der Behandlungsmöglichkeiten bis zur Abrechnung der erbrachten Leistungen. Die Zahl der polnischen Patienten steigt stetig. Rund ein Fünftel der Patienten nimmt ambulante und stationäre Behandlungen in Anspruch.

Verwaltungsdirektor Andreas Mogwitz berichtete von neuen Ideen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik in Zielona Góra. Ziel der Kooperation sei eine schnelle Versorgung der Patienten bei medizinischen Notfällen, zum Beispiel einem Herzinfarkt, wo jede Minute zählt. „Die medizinische Versorgung ist auch in Polen sehr gut“, stellte er fest. „Doch bis der Patient von Gubin nächstgelegenen polnischen Krankenhaus angekommen ist, vergeht einfach zu viel Zeit. In solchen Fällen können wir hier die Erstversorgung vornehmen und den Patienten danach ins polnische Klinikum zur Weiterbehandlung entlassen.“

Angedacht ist außerdem ein Beratungsangebot für polnische Patienten in Gubin einzurichten und auch der Gedanke einer Hauskrankenpflege auf polnischer Seite gehört zu den Zukunftsperspektiven.

Katrin Müller-Wartig, im Finanz- und Europaministerium Referatsleiterin für europäische territoriale Zusammenarbeit (INTERREG), zeigte sich erfreut von den Fortschritten, die das Naëmi-Wilke-Stift in den vergangenen Jahren erreichen konnte. Allen Akteuren ist aber auch bewusst, dass es für eine umfassende grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Grenzregion noch große bürokratische Hürden zu überwinden gilt.