Von Marrakesch nach Guben

17. Oktober 2022

Über 3.000 Kilometer reiste Professor Mohamed Latifi (56), um als Hospitant an zwei Knieoperationen im Naëmi-Wilke-Stift teilzunehmen. War die Reise auch weit, so hat sie sich aus seiner Sicht doch gelohnt. „Hier in Guben wird sehr ruhig und konzentriert gearbeitet, ich habe eine Menge gelernt“, stellt er zufrieden fest. „Und auch viele Tipps erhalten, die nicht in der OP-Anleitung stehen.“

 

Prof. Latifi ist in Marrakesch, einer Stadt im Südwesten Marokkos mit rund 967.000 Einwohnern, an einer internationalen Klinik tätig. Er führte dort bereits Knieoperationen durch, wollte sich nun aber über ein für ihn neues System informieren – das ZEN Kniesystem der Firma OHST aus Rathenow. Die Implantate lehnen sich an die natürliche Anatomie des Knies an und sind für eine möglichst knochenschonende OP-Technik ausgelegt.

Warum aber fiel die Wahl des Hospitanten nun speziell auf Guben? Das hat auch etwas mit den Sprachkenntnissen der Gubener Operateure zu tun. Das arabische Land Marokko ist französisch geprägt und so verlief die Kommunikation während der ersten Operation in französischer Sprache, die auch Chefarzt Dr. Dirk Schulze Bertelsbeck gut beherrscht. Die zweite Operation führte Oberarzt Ruslan Netedu durch, der sich mit dem Gast auf Italienisch über die Methoden und Techniken der Operation austauschte.

Beim anschließenden Smalltalk vor dem Krankenhaus ging es dann sprachlich bunt durcheinander, denn Thomas Herrmann, Geschäftsführer der Firma OHST, der den Gast begleitete, unterhielt sich auf Englisch mit dem Professor.

Fazit: Die Europastadt Guben-Gubin und im Besonderen das Naëmi-Wilke-Stift sind internationaler, als man vielleicht glaubt. Im Stift sind Mitarbeitende aus 15 Nationen beschäftigt, die 17 Sprachen sprechen.