Gedenken an Namensgeberin Naëmi Wilke

7. Dezember 2022

Wer war denn eigentlich diese Naëmi? Zweimal im Jahr, nämlich an ihrem Geburtstag und an ihrem Todestag, erfahren die älteren Kinder des Stiftskindergartens das ganz genau. Eine „Abordnung“ besuchte im Krankenhaus die Gedenkstätte mit dem Grabstein des am 2. Dezember 1860 geborenen und mit nur 14 Jahren verstorbenen Mädchens. Sie brachten ihr ein Geburtstagsständchen und erfuhren von Rektor Markus Müller etwas über die Lebensgeschichte des Mädchens und die Entstehung der Stiftung.

Naëmi Wilke, als Zwilling geboren, war das erste Kind von Friedrich und Sophie Wilke. Ihr früher Tod im Alter von knapp 14 Jahren war Anlass für ihre Eltern, eine Privatstiftung zu begründen, der sie den Namen ihrer Tochter gaben.

Die Eltern konnten nicht ahnen, dass der viel zu frühe Tod ihrer Tochter langfristig so viel Segen stiften würde. Aus dem 1878 gegründeten kleinen 14-Betten- Kinderkrankenhaus ist eine Stiftung entstanden, die heute rund 500 Menschen beschäftigt und mittlerweile nicht nur im Gesundheitsbereich, sondern auch in der Jugendhilfe tätig ist.

2004 wurde ihr Grabstein in Polen zufällig wieder entdeckt und so konnte im gleichen Jahr der Einbau des Grabsteins in einen Neubau der Stiftung erfolgen. Seitdem ist es Tradition, den Geburtstag und auch den Todestag dieses Kindes zusammen mit Kindern der Kindertagesstätte im Stift zu begehen. Ohne ihre Geburt und ihren tragischen Tod gäbe es weder das Krankenhaus noch den Kindergarten.

Mit einem kleinen Präsent sind die Kinder wieder fröhlich in ihren Kita-Alltag zurückgekehrt.